GBE hat eine Fortbildungsinitiative in Uganda zur solarbetriebenen Bewässerung gestartet, um die Kapazitäten von Landwirt*innen, Installateur*innen, und Ausbilder*innen zu verbessern. GBE Uganda plant mindestens 120 Techniker*innen und 150 Nutzer*innen zu schulen. Mindestens 40 Landwirt*innen, die beabsichtigen in ein solares Bewässerungssystem zu investieren, erhalten eine maßgeschneiderte fachliche Beratung in ihren Betrieben.
Solarbetriebene Bewässerungssysteme sind in Uganda bereits marktreif. Sie haben das Potenzial, Kleinbauern/-bäuerinnen, Bauerngruppen und Genossenschaften höhere Erträge und zusätzliches Einkommen zu ermöglichen und gleichzeitig saubere und nachhaltige Solarenergie zu nutzen. “Wir haben festgestellt, dass sich solarbetriebene Bewässerungssysteme in Uganda besonders für den kleinbäuerlichen Gemüseanbau geeignet sind, weil nur geringe Anfangsinvestitionen erforderlich sind, die Pumpen auf dem Markt leicht erhältlich sind, die Wertschöpfungskette einfach ist, und es außerdem eine große Nachfrage nach Gemüse in Norduganda gibt“, sagte Santa Akanyo, Agrarexpertin der Grünen Bürgerenergie (GBE) in Uganda.
Allerdings kann sich die Technologie erst flächendeckend durchsetzen, wenn die vorherrschenden Wissenslücken bei Nutzern, Technikern und Ausbildern beseitigt sind. Aus diesem Grund hat GBE Uganda 5-tägige Schulungen gestartet, die offiziell im September 2021 begannen. Die Schulungen werden in den Demonstrationsgärten der GBE an der Daniel Comboni Berufsschule und im Büro der GBE in Gulu durchgeführt. Jedes Demonstrationszentrum umfasst Solarwasserpumpen, Wasserspeicher, Brunnen, Gewächshäuser für Setzlinge, Bewässerungsmaterialien sowie einen professionellen Gemüsegarten.
Um Teilnehmer*innen in ganz Norduganda zu erreichen, auch diejenigen, die nicht zu einem der Demonstrationsgärten reisen können, setzt GBE Uganda ein innovatives Schulungskonzept ein. Eine mobile Schulungseinheit – ein Lastwagen, der Schulungsmaterialien wie Solarwasserpumpen, Sprinkleranlagen und Tropfbewässerungssysteme transportiert – reist in die verschiedenen Bezirke in den Unterregionen Lango, West-Nile und Acholi und bringt die 5-tägigen Fortbildungen direkt zu den Teilnehmer*innen.
Die Schulung bietet den Teilnehmer*innen eine umfassende praktische Erfahrung in der Planung, dem Entwurf, der Installation und dem Betrieb der Bewässerungssysteme, mit Schwerpunkt auf kleinbäuerlicher Gemüseproduktion. Zu diesem Zweck hat GBE Uganda auch zwei Schulungshandbücher entwickelt, eines für Endnutzer wie Landwirt*innen und eines für Techniker*innen (in Englisch, in fünf Teilen: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5). Zu den Schulungsteilnehmer*innen gehören neben Landwirt*innen und Mitgliedern von landwirtschaftlichen Genossenschaften auch Landwirtschaftsingenieur*innen der Distriktverwaltungen, Dozent*innen der pädagogischen Hochschulen, Berufsschullehrer*innen, Landwirtschaftsberater*innen, sowie Techniker*innen von privaten Solarunternehmen.
Neben den Schulungen bietet GBE Uganda auch maßgeschneiderte Fachberatung für Landwirt*innen an, die beabsichtigen, in ein eigenes solarbetriebenes Bewässerungssystem zu investieren. Bei einem Besuch vor Ort in ihrem bäuerlichen Betrieb erhalten sie Empfehlungen und praktische Tipps speziell für ihren Standort, einschließlich der Planung eines geeigneten Bewässerungssystems und einer Rentabilitätsberechnung, die ihnen den Umstieg auf Solarstrombewässerung ermöglicht.
Jackline Akera, eine Schulungsteilnehmerin und Gemüsebäuerin aus Gulu, war begeistert von der Technologie und erzählte von ihren früheren Erfahrungen mit der Bewässerung:
“Ich baue seit mehr als 6 Jahren Gemüse an, hauptsächlich Kohl, Tomaten, Paprika, Auberginen und Zwiebeln. Zu Beginn nutzte ich eine manuelle Tretpumpe zur Bewässerung meiner Pflanzen, aber im Laufe der Jahre wurde die Bedienung zu mühsam. Ich stieg auf eine Dieselpumpe um, aber die Betriebskosten verschlangen meine Gewinne. Ich bin sehr froh, dass ich von solarer Bewässerung erfahren habe und zu den 40 Begünstigten gehöre, die von GBE ausgewählt wurden, um die Technologie zu testen und für meinen Betrieb fachkundige Beratung zu erhalten.” GBE Uganda hofft, mit dem vermittelten Wissen zu einer stärkeren Verbreitung und Nutzung dieser Erneuerbare Energien Technologie beizutragen, und die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu fördern.
