Skip to main content

Techniker*innen-Netzwerk verlängert Lebenszyklen von Solarleuchten 

Die Herausforderung

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Unternehmen viele zehntausend Solarleuchten in Sambia vertrieben – SolarAid Zambia allein rund 250.000. Viele dieser Leuchten haben inzwischen ihren Lebenszyklus überschritten oder werden es bald. Die Gefahr ist groß, dass sie dann, statt teuer als Elektroschrott entsorgt zu werden, auf illegalen Deponien landen. Versuche, diese Produkte zu recyceln waren bislang ernüchternd. Nur zehn Prozent der Komponenten können wiederverwendet werden. Die Alternative dazu wäre, die Solarleuchten zu reparieren und dabei nur die kaputten Teile zu ersetzen. Dazu fehlen jedoch ausgebildete Techniker*innen sowie ausreichend qualitative Ersatzteile.

Das Ziel

Kaputte und alte Solarleuchten zu reparieren, ist aus Sicht von SolarAid Zambia die beste Lösung – für die Nutzer*innen, potenzielle Techniker*innen und vor allem die Umwelt. Deshalb hat sich die Organisation zum Ziel gesetzt, ein Netzwerk aus Techniker*innen aufzubauen, diese zu schulen und bei der Beschaffung von Ersatzteilen und Gewinnung von Kunden zu unterstützen. Durch bessere Wartung und Reparatur will die Organisation die Lebensdauer von Solarprodukten verlängern und insbesondere einkommensschwachen Menschen eine finanzielle Alternative zum Neukauf eröffnen. Zukünftig soll so landesweit der Elektroschrott um ein Vielfaches reduziert werden. 

Unser Partner

Die gemeinnützige Organisation SolarAid, auch bekannt unter der hauseigenen Unternehmensmarke SunnyMoney, ist ein wichtiger Akteur in der Verbreitung von Solarleuchten auf dem afrikanischen Kontinent. Aufgrund seiner Präsenz in ländlichen Regionen fernab des Stromnetztes verfügt SolarAid über eine große Akzeptanz in Sambia sowie über großes Fachwissen, zum Beispiel im Bereich Produktqualität und Recycling. Die Organisation ist seit über zehn Jahren in Sambia tätig, Mitglied der Solar Industry Association of Zambia (SIAZ) und dadurch hervorragend in der nationalen Solarbranche vernetzt.    

So wird vorgegangen

Damit Solarleuchten zukünftig repariert werden können, setzt SolarAid Zambia in seinem Projekt an verschiedenen Stellschrauben an. Erstens sollen bereits aktive selbstständige Techniker*innen in der Wartung und Reparatur von Solarlampen fortgebildet und mit den nötigen Werkzeugen ausgestattet werden.  So soll zunächst in zwei Provinzen im Nordwesten und Zentrum von Sambia ein Reparaturnetzwerk entstehen. Um die Techniker*innen zu unterstützen, greift SolarAid Zambia auf eine eigens entwickelte und frei verfügbare App zurück, welche Informationen zu qualitativen Produkten und Reparaturanleitungen bietet und bei Bedarf auch Ersatzteile identifiziert. Im Zuge des Projekts soll die Datenbank der App ausgebaut und das Programm insgesamt bedienungsfreundlicher gestaltet werden. Parallel dazu will die Organisation mit Sammelbestellungen dazu beitragen, dass die Techniker*innen Zugang zu hochwertigen Ersatzteilen bekommen.  

Um die Bevölkerung für die Möglichkeit der Reparatur zu sensibilisieren, plant SolarAid Zambia lokale Reparaturtage in den beiden Provinzen, an denen ausgebildete Techniker*innen Solarleuchten begutachten und – wenn möglich – reparieren. Dabei kann die Organisation wertvolle Informationen darüber sammeln, welche Marken und Teile am häufigsten gebraucht werden. Darauf aufbauend soll neben der Reparatur-App auch ein Handbuch für die Picosolar-Händler und Techniker*innen entstehen. In Zusammenarbeit mit SIAZ plant SolarAid Zambia zudem, ein Schulungs-Webinar zu entwickeln und Reparatur-Trainings auch für Studierende einer technischen Schule in Lusaka anzubieten. 

Mit den Maßnahmen möchte Solar Aid die Akzeptanz für Reparaturen in Sambia erhöhen und ein günstiges Umfeld für Techniker*innen schaffen. Das gesammelte Wissen wird SolarAid Zambia kostenlos zugänglich machen, um Nachahmer zu inspirieren und Kooperationen zwischen unterschiedlichen Organisationen und Unternehmen zu fördern. 

Region
Nordwest- und Zentralprovinz
Fokus
Ausbildung und Kapazitätsentwicklung
Zielgruppe
Techniker*innen, lokale Bevölkerung
Laufzeit
12/2021 – 06/2023