Bärbel Höhn zu Gast bei „Köpfe und Ideen“ in der Berliner GIZ-Repräsentanz
In der Veranstaltungsreihe „Köpfe und Ideen“ in der Berliner GIZ-Repräsentanz im März 2023 spricht deren Leiterin Karin Kortmann mit Bärbel Höhn. Die Energiebeauftragte warnt in dem 90-minütigen Gespräch vor zu einfachen Lösungen, plädiert für partnerschaftliche Ansätze und erläutert, warum die Förderung von Frauen so wichtig ist. Mehr dazu im Kurzvideo auf YouTube.
“Wir haben immer versucht, sehr viele Frauen zu fördern, damit sie ein Einkommen erzielen können”, sagt Bärbel Höhn. „Denn mit Hilfe der Energie können sie ein Geschäft eröffnen oder landwirtschaftliche Produkte verarbeiten.“ Deshalb engagiert sich Bärbel Höhn seit 2017 als Energiebeauftragte des BMZ – bis zu seinem Tod am 13. April 2022 gemeinsam mit Josef Göppel von der CSU.
Berührungsängste hatten die „grüne“ Bärbel Höhn und der „schwarze“ Josef Göppel nicht, denn sie arbeiteten beide lange im Umweltausschuss des Bundestages zusammen. Und sie teilten ihre Begeisterung für erneuerbaren Energien und bürgernahe Energiegenossenschaften. „Mit Bürgergenossenschaften fördern wir Wertschöpfung vor Ort. Das ist aus meiner Sicht ein urkonservatives Anliegen und auch für afrikanische Kommunen und Dorfgemeinschaften interessant“, hatte Josef Göppel in einem gemeinsamen Interview 2021 gesagt.
Sie waren es auch, die zusammen mit dem ehemaligen Bundesentwicklungsminister Gerd Müller das Vorhaben Grüne Bürgerenergie (GBE) auf den Weg brachten mit dem Ziel, eine dezentrale Energieversorgung in Afrika zu fördern. Das Prinzip sei, erzählt Bärbel Höhn, ein wenig wie beim Pferderennen: „Wir schauen, welche Projekte gut laufen und die versuchen wir zu verstetigen.“
Die Aus- und Fortbildung sei dabei wichtig, genauso passgenaue Lösungen bei der Finanzierung. Vor allem nimmt die GBE Frauen in den Blick, die für eine nachhaltige Entwicklung eine zentrale Bedeutung haben. Wichtig ist ihr, dass die Projekte vor Ort partnerschaftlich getragen werden und die Frage im Mittelpunkt steht, was die Menschen vor Ort benötigten. Dieser sektorübergreifende, ganzheitliche Ansatz ist ihr wichtig. Und warnt deshalb: „Wir müssen manchmal aufpassen, dass wir uns nicht zu schnell, zu einfache Lösungen überlegen.“