Skip to main content
ReportSDG 7

Mit Bananen, Bananenchips und Bananenseife deutlich mehr Geld verdienen – dank Solarenergie

48 Betriebe profitieren bald von deutlich besseren Bedingungen zur Produktion und Verarbeitung von Bananen: Mit solarbetriebenen Kühlanlagen und Weiterverarbeitungsmaschinen werden sie mehr Produkte in einer höheren Qualität erzeugen und so deutlich bessere Preise erzielen.

Die Produktion und Vermarktung von Bananen ist schwierig. Denn Bananen verderben sehr schnell, umso mehr, wenn sie während ihres Wachstumsprozesses nicht ausreichend Wasser erhalten. Dies ist im heißen und trockenen Klima des Senegals ein besonders großes Problem.

Das schlägt sich auf die Qualität und damit auf den Preis der senegalesischen Bananen nieder. Importierte Bananen erzielen fast um mehr als die Hälfte höhere Preise als die heimischen.

Wer schon in der Wachstumsphase die Bananenplantage ausreichend bewässern und am Ende des Prozesses aus aussortierten Bananen noch Bananenflocken oder Seife herstellen kann, ist daher klar im Vorteil – und verdient deutlich mehr mit qualitativ hochwertigeren und zusätzlichen Produkten. Dafür brauchen Produzent*innen aber Elektrizität.

Die Wertschöpfungskette entlang der Bananenproduktion in neun Kommunen mit Solarenergie elektrifizieren

Gemeinsam mit Energy4Impact unterstützt die Grüne Bürgerenergie Senegal die Bananenkooperative APROVAG rund um Tambacounda am Gambia-Fluss dabei, sich mit Solarenergie zu elektrifizieren. APROVAG produziert etwa 10 Prozent der jährlichen Bananenernte des Senegals.

Begonnen hat das Projekt mit dem Auftaktworkshop am 6. Mai 2021 in Tambacounda. Zunächst sollen nun Solarbewässerungsanlagen für die 42 Bananenproduzent*innen installiert werden. Da die Bewässerung derzeit mit teureren Dieselpumpen erfolgt, sinken die Produktionskosten deutlich. Gleichzeitig werden die Landwirtinnen und ihre Produktionskapazität erweitern, weil sie mit den Solarpumpen mehr Fläche bewässern können.

Anschließend wird das Projekt die drei Behandlungs- und Verpackungszentren der APROVAG elektrifizieren. Dadurch kann APROVAG die Arbeitszeiten bis in die Nacht hinein verlängern. Das ist ein entscheidender Aspekt für eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit der schnell verderblichen Bananen, der zu einer höheren Produktqualität und besseren Auslastung der Transport-LKWs führt. Dadurch sparen die Produzenten und können gleichzeitig höhere Preise verlangen – ihre Einnahmen steigen also deutlich.

Als dritte Maßnahme wird das Projekt die drei Verarbeitungszentren der APROVAG mit Kühlschränken, Trocknern, Mühlen, Verpackungsmaschinen, Druckern und Computern ausstatten. Auch dies wird Quantität und Qualität der produzierten Bananen und Bananenprodukte wie Bananenchips, Flocken oder Seife deutlich erhöhen. Gepaart mit einer besseren Verpackung und Etikettierung kann die Genossenschaft ihre Vertriebswege erweitern und bessere Preise erzielen.

Während des gesamten Elektrifizierungsprozesses werden die Bananenproduzenten und das meist weibliche Personal in den Verpackungs- und Verarbeitungszentren geschult. Wichtige Themen sind Produktionsmethoden, Unternehmertum und grundlegende technische Aspekte der neuen Anlagen. Dies trägt zu einer langfristigen Steigerung der Produktivität- und Rentabilität bei und fördert die Langlebigkeit der Paneele und Maschinen. Um das Projekt sozial zu ergänzen und der Gemeinde im Bananenanbaugebiet einen zusätzlichen Nutzen zu bringen, wird das Projekt fünf Grundschulen, zwei weiterführende Schulen, ein Gesundheitszentrum und eine Trinkwasserstelle mit Solarenergie elektrifizieren.