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Solar gekühlte Milch mehrt Einkommen

Die Herausforderung

Der Zimba-Distrikt liegt im äußersten Süden an der Grenze zu Simbabwe. Die meisten Menschen leben hier von Ackerbau und Viehzucht, Milchproduktion spielt dabei eine große Rolle. Allerdings leben die Kleinbauern in der Regel bis zu 30 Kilometer von der nächsten Milchsammelstelle und bis zu 160 Kilometer von der nächsten Molkerei entfernt. Denn diese Betriebe benötigen für ihre Kühlung Strom und haben sich deshalb in elektrifizierten Städten angesiedelt. Aufgrund der weiten Entfernungen können viele Farmer ihre Milch nur lokal vermarkten und etwa 60% der Milch verdirbt bevor sie verkauft werden kann, weil sie nicht gekühlt wird. So erzielen die Kleinbauern deutlich weniger Einkommen, obwohl der Milchbedarf in Sambia steigt.

Das Ziel

Genau hier setzt das Projekt Solare Milchkühlung an. Die Idee: Durch den Einsatz solar gekühlter Milchbehälter können Milchkooperativen auch in Gebieten, die vom Stromnetz abgeschnitten sind, Milch von Kleinbauern einsammeln, kühlen, vermarkten und höhere Einkommen für ihre Mitglieder erzielen. Davon sollen insbesondere die Mitglieder der Milchkooperativen in Mayoba und Muzya profitieren, die 25 Kilometer außerhalb der Distrikthauptstadt Zimba tätig sind. Bislang lieferten sie ihre Milch aufgrund der Entfernungen nur morgens ab. Die Abendmilch mussten sie an Nachbarn verkaufen, selbst verbrauchen oder wegwerfen. Durch das Kühlsystem können sie nun ihre komplette Milch vermarkten. Darüber hinaus erhofft sich das Projekt einen Technologietransfer durch Trainings für lokale Technikerinnen und Techniker sowie zusätzliche Einkommensmöglichkeiten für Mitglieder der Kooperativen durch die professionelle Lagerung der Milch.

Unser Partner

Das Projekt Solare Milchkühlung firmiert als Tochtergesellschaft des sambischen Landwirtschaftsministeriums. Dieses unterhält in den Provinzen und Distrikten eigene Büros. Auf Distriktebene interagieren die dortigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Kleinbauern und Kooperativen und vermitteln neue Technologien und Methoden in organisierten Treffen und Schulungen.

So wird vorgegangen

Das Projekt plant drei Phasen. In der ersten Phase soll eine Machbarkeitsstudie aufzeigen, ob die Idee einen wirklichen Bedarf der Milchsammelstellen in Zimba abdeckt und wie ein funktionierendes Umsetzungsmodell aussehen könnte. Wie werden die Lieferungen erfasst, die damit erzielten Erträge, aber auch die entstehenden laufenden Kosten unter den Mitgliedern aufgeteilt? In der zweiten Phase wird das Equipment für zwei von vier dieser Sammelstellen aus Deutschland geliefert, zwei weitere sollen dann mit lokalen Materialien vor Ort gefertigt werden. In der dritten Phase werden die Gerätschaften im laufenden Betrieb getestet und gegebenenfalls justiert. Parallel dazu planen die Macher des Projekts verschiedene Trainings zum Beispiel zu Viehhaltung und -gesundheit oder der hygienischen Milchverarbeitung. Das Projekt will zudem lokale Techniker und Technikerinnen in Handhabung und Wartung der Anlagen fortbilden. Ausgewählte Mitglieder der Kooperativen sollen eine Grundausbildung zu den gleichen Themenfeldern erhalten.

Region
Zimba-Distrikt
Fokus
Solare Kühlung
Zielgruppe
Mitglieder der Milchkooperative in Zimba
Laufzeit
02/2021 – 03/2023