Ein Experimentierkoffer öffnet Schüler*innen die Welt der Erneuerbaren

Die Herausforderung

Bei der Elektrifizierung des Landes hat Ruanda große Fortschritte erzielt. Waren 2014 lediglich 19 Prozent aller Haushalte ans Stromnetz angeschlossen, stieg diese Zahl 2020 auf 56 Prozent. Erneuerbare Energien können bei der Elektrifizierung eine wichtige Rolle spielen, zum Beispiel für soziale Einrichtungen wie Gesundheitszentren und Schulen. Das gilt auch für die Vor- und Primarschule „Les Génies“ in Ntarama. Sie liegt rund 30 Kilometer vom Zentrum Kigalis entfernt. Gerade die Stromkosten der mit Kopierern und Computern gut ausgestatteten Schule stellen für die Verwaltung der Schule eine große Kraftanstrengung dar. Gleichzeitig ist das Zukunftsthema erneuerbare Energien im Unterricht noch nicht verankert.

Das Ziel

Hier setzen die Partner, die Schülergenossenschaft Ruanda-Gilde eSG des Louisenlund-Internets in Schleswig-Holstein und der ruanische Schulträgerverein Les Génies der Vor- und Primarschule in Ntarama, an. Die Partnerschaft will das Bewusstsein für den Einsatz erneuerbarer Energien in der Schule stärken und dabei Schüler*innen, Eltern, Lehrkäfte und den Schulelternverein über den Nutzen erneuerbarer Energien informieren.

Unsere Partner

Die Schülergenossenschaft Ruanda-Gilde eSG kooperiert seit 2016 mit dem Schulträgerverein Les Génies in Ntarama. Bisher engagierte sich die Ruanda-Gilde vor allem als Geldgeber für Baumaßnahmen, Lehrmaterialien, Stipendien. Die deutschen Schüler*innen gründeten eine Kaffeegenossenschaft und importieren inzwischen gut tausend Kilo Rohkaffee aus Ruanda im Jahr. Die Erlöse kommen der Vor- und Primarschule in Ntarama zugute. Über die Jahre ist zwischen der Ruanda-Gilde und dem ruandischen Schulträgerverein, in ihm engagieren sich vor allem Eltern von Schüler*innen, entstanden. Persönliche Besuche von deutschen Schüler*innen ergänzen die intensive Zusammenarbeit über Online-Kanäle.

So wird vorgegangen

Für die schulische Bewusstseinsarbeit haben die Schüler*innen von Louisenlund in enger Zusammenarbeit mit ihrem Lehrer Hauke Nagel – er ist die treibende Kraft der Zusammenarbeit – einen Experimentierkoffer für das Themenfeld erneuerbare Energien beschafft und diesen nach Ruanda gesendet. Zielgruppe des Koffers sind Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 7, aber auch Erwachsene der Schulgemeinschaft, die in Workshops sich das zukunftsträchtige Themenfeld erschließen können.

Ugandische Lehrkräfte für die MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik werden den Schüler*innen in Ntarama das Thema erneuerbare Energien unterrichten. Der Vorsitzende des Schulträgervereins, Ali Ahmad Ndayisaba, ist Ingenieur und Naturwissenschaftler und wird einen Teil der Workshops zur Lehrerfortbildung und Erwachsenenbildung selbst und unentgeltlich durchführen.

Wichtig ist beiden Partnern, dass die wesentlichen Inhalte, die Workshops, das Unterrichtsprojekt Photovoltaik und ein Gremium „Photovoltaik auf dem Schulgelände“ von ruandischer Seite initiiert und durchgeführt wird. Eine gemeinsame Vision ist, dass die Schule in Nktarama ihren Strombedarf mit erneuerbaren Energien selbst erzeugen kann.