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Solarthermie verbessert Hygiene in Krankenhäusern       

Die Herausforderung

In Benin sind Gesundheitseinrichtungen nicht flächendeckend mit Anschlüssen an das Stromnetz sowie Zugang zu Warmwasserversorgung ausgestattet. Selbst wenn die entsprechenden Boiler vorhanden sind, ist ihr Betrieb mit Materialien wie Holz oder Strom aus dem teils unzuverlässigen  Stromnetz kostenintensiv. Insbesondere für die nachgeburtliche Versorgung von Müttern und neugeborenen Kinder ist das Waschen mit warmem Wasser für die Hygiene und die Vorbeugung von Infektionen jedoch unerlässlich.

Das Ziel

Aufgrund der hohen Kosten sowie der geringen Versorgungsstabilität sollen die Warmwasserboiler in den beiden Gesundheitseinrichtungen nun mithilfe von Solarthermie betrieben werden. So soll die dauerhaft warmes Wasser für die Geburtsstationen der beiden Einrichtungen verfügbar sein. Zudem sollen vier Techniker am Beispiel der beiden Boiler lernen, wie man diese aus lokalen Materialien und in nachhaltiger, einfacher Bauweise zusammensetzt. Durch dieses Wissen können sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. So soll eine nachhaltige, ressourcenschonende und replizierbare Alternative zu gängigen Warmwassersystemen geschaffen werden.

Unser Partner

Das Labor Laboratoire d’Energétique et de Mécanique Appliquées (LEMA) ist ein Forschungsinstitut, welches an die Université d’Abomey-Calavi in Benin angeschlossen ist und in diesem Rahmen zu Energiethemen forscht.  Die Studierenden und Wissenschaftler*innen am LEMA forschen u.a. zu Solarenergie, Solartrocknung, Wasserversorgung und -erwärmung sowie der Verwendung lokaler Materialien für den Bau erneuerbarer Energieanlagen.

So wird vorgegangen

Zunächst werden durch eine Bedarfsanalyse zwei Gesundheitszentren ausgewählt. Für das Training der Techniker werden im Folgenden Baupläne für die Konstruktion der Wasserboiler sowie der zugehörigen Speicheranlagen erstellt. Die Bauphase der beiden Wärmeeinheiten wird gleichzeitig für das praktische Training der Installateure genutzt. Eine Besonderheit der Forschung von LEMA und damit auch der Umsetzung dieses Projektes ist, dass sie sich neben den Einsatzmöglichkeiten von Solarthermieanlagen auch mit der lokalen und nachhaltigen Fertigung dieser befassen. So sollen die Geräte auch in Zukunft leicht nachzubauen sein und die ausgebildeten Techniker weiter in der Region verbreitet werden. Nach dem Einbau der Anlage werden Teile des Personals in den Gesundheitszentren in der Anwendung und der Wartung der Anlagen geschult. Um letztere langfristig zu sichern, legen die Gesundheitszentren regelmäßig einen Teil des eingesparten Gelds für Holz oder Strom zur Seite.  

Region
Portonovo/Cotonou
Fokus
Solarthermie
Zielgruppe
Gesundheitseinrichtungen und Patient*innen
Laufzeit
03/2023 – 09/2023