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Gut ausgebildete Solartechniker beschleunigen Elektrifizierung

Mit Hilfe von Solarenergie macht die ländliche Elektrifzierung in Sambia Fortschritte, gerade in Gegenden ohne Anschluss ans nationale Stromnetz. Die Nachfrage steigt. Doch es fehlen gut ausgebildete Solartechnikerinnen und -techniker. Um diese auszubilden, engagiert sich die Grüne Bürgerenergie für deren Ausbildung.

In Sambia scheint die Sonne im Durchschnitt 2.000 bis 3.000 Stunden im Jahr. Andererseits hat gerade mal einer von zehn auf dem Land lebenden Menschen Zugang zu Elektrizität. Solarenergie ist deshalb ein Schlüssel für die ländliche Elektrifizierung und damit die Chance auf Entwicklung. Mehr und mehr Kommunen, Unternehmen und Organisationen setzen deshalb auf solaren Strom. Der Flaschenhals für eine schnellere Entwicklung ist der Mangel an qualifizierten Solartechnikerinnen und Solartechnikern.

Um die steigende Nachfrage besser abzudecken, unterstützt die Grüne Bürgerenergie Sambia (GBE) dabei, die Kapazitäten für ihre Technische und Berufliche Aus- und Weiterbildung (TVET) zu erhöhen. Dafür braucht es im ersten Schritt mehr qualifizierte Ausbilder in den Ausbildungsstätten. Mit seinen Partnern – die Fountain Gate Crafts and Trades School (FGCATS) und das Solarenergiezentrum der Universität von Sambia (UNZA-SEC) – hat GBE inzwischen erste Fortbildung von Ausbildern für zwei neu entwickelte Solarkurse erfolgreich abgeschlossen. Konzentrierte sich der erste Kurs speziell auf solare Anwendungen in der Landwirtschaft und Technologien wie zum Beispiel solare Trockner, Pumpen oder Bewässerungssysteme, schulte der zweite Kurs solare Anwendungen außerhalb der Landwirtschaft.

16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier öffentlichen Berufsbildungsstätten kamen in den Genuss dieser intensiven, vierwöchigen Schulung. Ziel der Schulung war es, sie so zu schulen, dass sie künftig an ihren Einrichtungen selbstständig Solarkurse, das neueste Wissen über diese Anwendungen an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben zu können.

16 Teilnehmer*innen zeigen, was sie können

Geschult wurden sie von Expertinnen und Experten der Fountain Gate Crafts and Trades School (FGCATS) und des Solarenergiezentrums der Universität von Sambia (UNZA-SEC). Auf dem Programm standen Nutzung, Installation, Reparatur und Wartung von Solarsystemen. Die Schulung umfasste praktisch ausgerichtete Unterrichtseinheiten. So konnten sie zum Beispiel die Montage einer Wechselstrom-Photovoltaikanlage üben, genauso die Montage von Paneelen auf einem Dach.

Am letzten Tag durften sie ihre Fähigkeiten in einer praktischen Prüfung unter Beweis stellen, beaufsichtigt von der sambischen Berufsbildungsbehörde TEVETA. Alle bestanden die Prüfung und dürfen sich nun zertifizierte Expertinnen oder Experten für die Installation von Solarenergieanwendungen (in der Landwirtschaft) nennen und können den Kurs an ihrem eigenen TVET College unterrichten.

GBE stellt Ausrüstung zur Verfügung

Damit die sambischen Ausbildungspartner die Fortbildung auch praktisch gestalten konnten, übergab die GBE Werkzeuge wie Solar-Geysire und Solarpaneele sowohl an die Fortbilder als auch an die jeweiligen berufsbildenden Schulen, um eine praktische Ausbildung gewährleisten zu können.

In den vier Ausbildungsstätten werden die geschulten Ausbilderinnen und Ausbilder die erste Schulungen in den jeweiligen Kursen starten. Zu diesen vier Einrichtungen gehören das Lusaka Business and Technical College, das Livingstone Institute of Business and Engineering Studies, das Saint Mawaggali Trades Training Institute und das Zambia College of Agriculture in Monze.

In Monze wird Mundia Silumesii fortan ihre Schülerinnen und Schüler über solare Anwendungen in der Landwirtschaft unterrichten können und sieht in der Solarenergie eine vorteilhafte Energiequelle: „Die meisten Kleinbauern sind aufgrund der hohen Kosten nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen. Solarenergie ist hingegen leicht verfügbar und günstig. Die einzigen Kosten fallen für den Kauf und die Installation der Anlagen an, danach in der Regel keine weiteren mehr“, sagt sie. Die intensive Fortbildung wird sie nun weitergeben. “Ich habe Kenntnisse über Solarenergieanwendungen erworben, die ich mit Studentinnen und Farmern in meiner Ausbildungseinrichtung teilen werde.”

Ebenezer Lyambai, Dozent am Saint Mawaggali Trades Training Institute, betont die Bedeutung der TVET für die Ausbildung von Ausbildern und Solarfachleuten. “Durch die Ausbildung habe ich Fähigkeiten wie zum Beispiel die Planung, Dimensionierung und Installation von Solaranlagen erworben. Dieses Know-how wird mir helfen, Solarfachleute auszubilden, die auf dem sambischen Solarmarkt qualitativ hochwertige und kompetente Installationen vornehmen können. “

Praktikas stärken das praktische Know-how der 16 Ausbilder*innen

Mit dem Abschluss des vierwöchigen Intensivkurses ist für die 16 Ausbilderinnen und Ausbilder die Fortbildung noch nicht vorbei. Stattdessen ermöglicht ihnen die GBE in Zusammenarbeit mit dem Solar Industry Association of Zambia (SIAZ), dass sie – bevor sie andere schulen – in ausgewählte Solarunternehmen in Sambia hineinschnuppern können und in diesen Praktika mehr über Märkte und Produkte erfahren.

Insgesamt will GBE mit ihren sambischen Partnern 260 Solarfachleute ausbilden, um so die Entwicklung der Solarenergie zu beschleunigen und mit Hilfe von qualifizierten Ausbilderinnen und Solartechnikern für eine nachhaltige Entwicklung des Sektors beitragen.

144 studentische Ausbilder haben die Kurse abgeschlossen.

107 studentische Ausbilder haben ihre jeweilige Ausbildung für die Installation von Solarenergieanwendungen abgeschlossen, und 37 studentische Ausbilder haben eine Ausbildung für Solarenergie und landwirtschaftliche Anwendungen absolviert.