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Sichere Energie für Gesundheitszentrum durch solare Hybridanlage  

Die Herausforderung

In Uganda gibt es knapp 7.000 Gesundheitseinrichtungen und Hospitäler. Die meisten liegen in ländlichen Gebieten und weit entfernt vom Stromnetz. Jene, die ans Stromnetz angeschlossen sind, können sich – weil der Strom regelmäßig ausfällt – auf die Versorgung nicht verlassen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das bei Operationen und Behandlungen ein zusätzliches Risiko. Für Krankenhäuser geht dies mit hohen Kosten einher, weil sie zusätzlich Dieselaggregate betreiben müssen. Unter der unsicheren Stromversorgung leidet auch das CoRSU Rehabilitation Hospital im Zentrum von Kampala, das Kinder und Jugendliche mit Handicaps behandelt.   

Das Ziel

Mit seinen allein sechs Operationssälen, seinen spezialisierten Stationen und einem Rehabilitationszentrum ist das CoRSU auf eine sichere Stromversorgung angewiesen. Die Idee, mithilfe einer Photovoltaik (PV) Anlage und dazugehörigem Batteriesystem komplett autark zu werden, hört sich zwar gut an, ist aber für ein Krankenhaus im letztlich unwirtschaftlich und damit nicht nachhaltig. Deshalb hat sich CoRSU für eine hybride Lösung entschieden, die mehrere Energiequellen vereint. Dadurch möchte CoRSU seinen medizinischen Betrieb sichern und Stromkosten von jährlich bis zu 27.000 Euro sowie etwa 42 Tonnen CO2 einsparen. Das Pilotprojekt könnte anderen Krankenhäusern als Referenz dienen. 

Unser Partner

Das CoRSU Rehabilitation Hospital wurde 2006 als private gemeinnützige Nichtregierungsorganisation gegründet und betreibt seit 2009 eine moderne orthopädische Klinik in Kisubi, nahe der Hauptstadt Kampala. Die rund 160 Mitarbeitenden betreuen Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Handicaps aus Uganda wie seinen Nachbarländern. CoRSU ermöglicht ihnen präventive, kurative und rehabilitative Behandlungen. Die deutsche Christoffel Blindenmission (cbm) unterstützt CoRSU seit der Gründungsphase.  

So wird vorgegangen

Das geplante hybride Solarsystem soll aus vier Stromquellen bestehen: Über die eigene PV-Anlage wird Solarstrom gewonnen und bei Überschuss in einem Batteriesystem gespeichert, daneben besteht ein Anschluss an das nationale Stromnetz. Im Notfall kann das Krankenhaus zudem auf Dieselgeneratoren zurückgreifen.  

Eine intelligente Stromsteuerung wählt zu jeder Tageszeit die kostengünstigste Stromquelle aus. Tagsüber lädt die Batterie überschüssigen PV-Strom, der dann nachts – bis zu vier Stunden – genutzt werden kann. Mit der so dimensionierten Anlage kann CoRSU rund 60 Prozent seines Bedarfs decken und den Dieselverbrauch senken. Die Lebensdauer der Anlage beträgt mehr als 20 Jahre.  

Um die Anlage nachhaltig betreiben zu können, werden drei CoRSU-Techniker am Nakawa Vocational Training Institute geschult, so dass sie die Anlage selbstständig betreiben, verwalten und warten können. Neben der Umstellung auf saubere Energiequellen ist die effiziente Nutzung der vorhandenen Energie ein wichtiger Nachhaltigkeitsbaustein. Dafür werden 17 Mitarbeiter des Krankenhauses von allen wichtigen Abteilungen geschult, ihr Verhalten entsprechend umzustellen. 

Darüber hinaus verpflichtet sich CoRSU, während der Projektlaufzeit drei Workshops zu organisieren. Das Ziel: die Nutzung sauberer erneuerbarer Energiequellen in ugandischen Gesundheitseinrichtungen zu fördern

Region
Kampala
Fokus
Solarenergie
Zielgruppe
Gesundheitseinrichtung und Patient*innen
Laufzeit
02/2022 – 06/2023