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Schlüsselpositionen für Ingenieurinnen

Die Herausforderung

Obwohl Benin große Anstrengungen unternimmt, seinen wachsenden Energiebedarf selbst zu decken, muss das afrikanische Land nach wie vor einen Großteil seiner benötigten Elektrizität importieren. Zudem ist nur einer von drei Haushalten elektrifiziert, im ländlichen Raum liegt die Elektrifizierungsrate sogar nur bei knapp sieben Prozent. Dort leiden vor allem Frauen unter der Energiearmut, weil sie über offenen Feuern kochen müssen, viele unproduktive Stunden mit der Suche nach Feuerholz verbringen und aufgrund des giftigen Rauchs besonders unter Atemwegs- und Augenerkrankungen leiden. Obwohl Frauen also überproportional betroffen sind, sind sie in den Entscheidungsgremien der Energiewirtschaft und der staatlichen Institutionen unterrepräsentiert. Genauso in technischen Studiengängen, wo Frauen nur 20 bis 35 Prozent der Studierenden ausmachen. Ihr Einfluss auf Entscheidungen ist deshalb zu gering.

Das Ziel

Die Gender- und Entwicklungseinheit des Energieministeriums (CGD) will die Expertise von Frauen in Ingenieursberufen sichtbarer machen und die Gendergleichheit im Energiesektor beschleunigen. Dazu wird die CGD acht, im Bereich erneuerbarer Energien qualifizierte, Ingenieurinnen in Schlüsselpositionen des Ministeriums sowie des Energiesektors positionieren. In der ersten Phase werden sie dort ein zwölfmonatiges, bezahltes Praktikum absolvieren. Dabei werden sie intensiv von Mentorinnen und Mentoren betreut. Ziel ist es, dass diese Frauen am Ende des Praktikums in Schlüsselpositionen im Energiesektor angestellt werden und sie sowohl als gut qualifizierte Ingenieurinnen als auch positive Botschafterinnen nach innen und außen wirken.

Unsere Partner

Die „Cellule Genre et Développement du Ministère de l’Energie“ (CGD) hat die Aufgabe, sowohl eine Genderstrategie als auch einen Aktionsplan zu entwickeln. Ferner stellt sie sicher, dass der Genderansatz in Programme und Projekte einfließt und dort auch umgesetzt wird. Die CGD wird die acht Ingenieurinnen betreuen und ihre Integration in den unterschiedlichen Abteilungen und Institutionen sicherstellen. Für das Projekt haben CGD-Mitarbeitende wichtige Institutionen identifiziert, zum Beispiel die für erneuerbare Energien zuständige Einheit im Energieministerium, die Agentur für ländliche Elektrifizierung und Energiemanagement (ABERME) und die Regulierungsbehörde für Elektrizität (ARE).

So wird vorgegangen

Das Projekt zielt darauf ab, die acht ausgewählten Ingenieurinnen in Institutionen zu integrieren, die eine Schlüsselrolle im Energiesektor innehaben. Sowohl die Ingenieurswissenschaften als auch der Öffentliche Dienst genießen hohes Ansehen in Benin. Indem mehr Frauen in diesen Schlüsselpositionen agieren, können sie Vorurteile entkräften, vor allem aber mitentscheiden bei Strategie und geplanten Vorhaben. In den wöchentlichen Meetings mit ihren Mentoren erfahren sie nicht nur relevantes theoretisches wie praktisches Know-how, sondern auch eine erhebliche Aufwertung. Dem Projekt ist es wichtig, dass andere Frauen und Mädchen von den Erfahrungen der acht Ingenieurinnen profitieren. Deshalb veranstaltet das Projekt parallel zum Praktikum Austauschformate, in denen die Ingenieurinnen mit Schülerinnen und Studentinnen über Karrierewege, Hindernisse und Lösungswege diskutieren.

Region
Benin
Fokus
Ausbildung und Sensibilisierung
Zielgruppe
Junge Ingenieurinnen
Laufzeit
12/2020 – 12/2022