S4H Projekt: Solarenergie für eine bessere Gesundheitsversorgung
Die Herausforderung
Die häufig unterbrochene Elektrizitätsversorgung in den ländlichen Regionen Ugandas erschwert die medizinische Versorgung und stellt eine tödliche Gefahr für Patientinnen und Patienten dar. Im Sembabule District mit mehr als 200.000 Einwohnern betrifft die unzureichende Energieversorgung die insgesamt sechs verschieden großen Gesundheitszentren. Pro Tag werden in jedem dieser Zentren durchschnittlich bis zu 100 Menschen versorgt. Jede Woche suchen rund 45 werdende Mütter dort nach Hilfe. Doch die Sterberate bei Geburten und bei den Neugeborenen ist hoch. Nach Einbruch der Dunkelheit sind die Zentren auf Kerosin-Leuchten angewiesen, was insbesondere die Betreuung nächtlicher Notfälle erschwert. Kohle ist immer noch der gängigste Grundstoff zum Kochen von Wasser und zur Sterilisation der Instrumente. Medikamente fehlen oder verderben mangels kontinuierlicher Kühlung. Häufig müssen Operationen abgebrochen oder verschoben werden, was bereits zahlreiche Todesopfer forderte.
Das Ziel
Die Gesundheitszentren benötigen zuallererst eine stabile Energieversorgung, die zudem die Luftqualität verbessert und Treibhausgase reduziert. Das S4H Projekt der NGO Action for Rural Women Empowerment (ARUWE) will drei Gesundheitszentren, davon zwei ohne Anschluss an das nationale Stromnetz, mit Photovoltaik (PV) Systemen ausstatten. Die mit Sonne gewonnene Energie soll die Beleuchtung sicherstellen ebenso wie die Sterilisation der Gerätschaften. Durch solar-betriebene Kühlsysteme sollen die Zentren ihre Medikamente angemessen lagern können und so insbesondere ihre Impfkapazitäten erheblich ausweiten. Außerdem will das Projekt die allgemeine Hygiene besonders in den Kreissälen verbessern, etwa durch Zugang zu sauberem Wasser. Ferner verbessert eine sichere Energieversorgung die Kommunikation zwischen den Gesundheitszentren und den Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeitern in den Dörfern vor Ort.
Unsere Partner
ARUWE ist eine Nichtregierungsorganisation, die eng mit den Management-Komitees der ausgewählten Gesundheitszentren, den jeweils zuständigen „District Health Officers“ und lokalen Gemeindevertretern zusammenarbeitet. ARUWE verfügt über langjährige Erfahrung in Entwicklungsprogrammen. Sie setzt Projekte um, indem sie beispielsweise alle an Lieferung und Betrieb der PV-Anlagen beteiligten Dienstleister koordiniert.
So wird vorgegangen
In Zusammenarbeit mit den „District Health Officers“ ermittelte ARUWE bereits vorab drei geeigneten Gesundheitszentren, eines in Busheka, eines in Kasaalu und eines in Kyaabi. Durch das Projekt werden nun alle wichtigen Stakeholder, darunter staatliche Vertreter auf nationaler und lokaler Ebene, Gesundheits-Managerinnen, PV-Techniker und medizinisches Fachpersonal an einen Tisch gebracht. Nach der technischen Installation der Anlagen zur solaren Energiegewinnung, Speicherung und Kühlung legt das Projekt seinen Schwerpunkt auf die Ausbildung des Fachpersonals in den Gesundheitszentren. In mehreren Trainingsmaßnamen werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Betrieb und Wartung der PV-Anlagen geschult, um deren Funktionalität auch über die Projektlaufzeit hinaus zu gewährleisten.
Sembabule District
Gesundheitszentren
Schwangere und Neugeborene; lokale Bevölkerung
09/2021-09/2022