Mit Solarstrom die Gesundheitsversorgung sicherstellen

Die Herausforderung

In der Boukombé mit seinen mehr als 90 Dörfern und gut 80.000 Menschen gibt es nur einen Arzt, der in der Zentralgemeinde lebt. Das Gesundheitszentrum hat keinen Strom. Aufgrund der schlechten Ausstattung kommen die Menschen aus den weiter entfernten Orten – und das sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung – kaum in das Gesundheitszentrum und haben damit keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung wie Impfungen, Schwangerschafts- und Geburtshilfe oder Akutversorgung. Empfindliche Medikamente sind im warmen Klima Nordbenins bereits nach kurzer Zeit in wertlos. Die Folge der schwierigen Bedingungen sind hohe Sterblichkeitsraten. Unter der schlechten Gesundheitsversorgung leiden besonders die Frauen.

Das Ziel

Die Organisation CERD errichtet derzeit ein eigenes Krankenhaus in Boukombé. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, dieses Krankenhaus mit einer Photovoltaikanlage auszustatten und gleichzeitig ans nationale Stromnetz anzuschließen. So sollen hohe Stromrechnungen für das Krankenhaus vermieden und dennoch die Möglichkeit geschaffen werden, bei Bedarf aus dem Netz hinzuzukaufen. Patient*innen sollen eine umfangreiche und zugleich kostengünstige medizinische Behandlung erhalten. Mit dieser Ausstattung, so die Hoffnung, wird das Krankenhaus seinem medizinischen Personal einen attraktiven Arbeitsplatz bieten und die Qualität der Gesundheitsversorgung in Boukombé langfristig verbessern.

Unsere Partner

CERD Benin – Culture, Education, Recherche pour le Développment au Bénin – ist eine Nichtregierungsorganisation, welche seit rund 20 Jahren in der Region Boukombé aktiv ist. Sie engagiert sich in der lokalen Bildungs- und Aufklärungsarbeit und hat bereits an sechs Schulen Solaranlagen installiert hat. CERD ist bestens in der Region vernetzt. Unterstützt wird CERD von seinem deutschen Partner, dem Verein Bürgerkomitee Steinhagen e.V. Die Organisation finanziert Teile des Krankenhauses und wirkte auch bei der Konzeption dieses Projekts zu dessen Elektrifizierung mit.

So wird vorgegangen

Der Bau des Krankenhauses befindet sich aktuell in den letzten Zügen. Dazu arbeitet CERD eng mit den staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren zusammen, darunter die Vereinigung arbeitsloser junger Hochschulabsolventen im Gesundheitswesen.  

Zur Elektrifikation des Krankenhauses möchte CERD sein Team um zwei technische Experten erweitern, die Installation der Anlage koordinieren. Eine ausgewählte Solarfirma wird das System bestehend aus Photovoltaik-Solarmodulen, Speicherbatterien und dem Netzstromanschluss installieren. Mit der Solarenergie sollen Lampen, eine Wasserpumpe, ein Sterilisator, ein Ultraschallgerät, Sauerstoffkonzentratoren, Schleimstaubsauger, Kühlschränke und Computer betrieben werden. Um eine nachhaltige Nutzung des Systems zu gewährleisten, wird zum Abschluss das gesamte Krankenhauspersonal in der Handhabung der Anlage geschult.