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Gesundheitsposten: Mit Solaranlagen Strom und Chlor produzieren     

Die Herausforderung

Jede zweite sambische Gesundheitseinrichtung hat keinen Wasseranschluss und nur jede Dritte grundlegende sanitäre Einrichtungen. Ein Viertel kann keine Handhygiene vor der medizinischen Versorgung durchführen, zwei Drittel medizinischen Abfall nicht fachgerecht entsorgen. Kein Zugang zu Strom schränkt die Qualität der Gesundheitsfürsorge, die in den RHFs angeboten werden kann, drastisch ein. Viele verfügen nicht einmal über eine Grundbeleuchtung, so dass die Krankenschwestern gezwungen sind, Babys mit den Taschenlampen ihrer Telefone zu entbinden. All dies mindert die Qualität der medizinischen Versorgung in Sambia erheblich und belastet die Genesung der Patient*innen. 

Das Ziel

Mit Elektrizität könnten die Gesundheitseinrichtungen Diagnose-, Beatmungs- und andere medizinische Geräte einsetzen, Mobiltelefone, Computer, Licht und Kühlschränke nutzen, um die Medikamente zu kühlen. Strom kann man auch nutzen, um kostengünstig Chlor zu produzieren – zur Desinfektion und Wasseraufbereitung in den Gesundheitseinrichtungen selbst, aber auch um es an die Gemeindemitglieder zu verkaufen. Das hätte gleich zwei Effekte: Die Menschen in und rund um die Gesundheitsposten hätten sauberes Wasser und saubere sanitäre Einrichtungen, und die Gesundheitsposten könnten über den Chlor-Verkauf zusätzliche Einnahmen für ihren Unterhalt generieren.

Unser Partner

Projektpartner ist die Organisation On Call Africa, die in Zusammenarbeit mit dem sambischen Gesundheitsministerium hochwertige Gesundheitsversorgung für marginalisierte ländliche Gemeinden organisiert. Ein weiterer zentraler Akteur ist das Gesundheitsamt des Distrikts Kazungula. Es soll – neben den drei begünstigten ländlichen Gesundheitseinrichtungen – die Verantwortung für das Projekt übernehmen. WaterAid Sambia passt die ländlichen Gesundheitseinrichtungen im Bezirk Kazungula an die neu entwickelten nationalen Standards für Wasser, Abwasser, Hygiene, Abfallwirtschaft und Zugänglichkeit an. Das Projekt ist auch Partner in der Vereinigung für die Elektrifizierung ländlicher Gesundheitseinrichtungen in Sambia und soll als Pilotprojekt dienen, um mit den Erfahrungen anschließend weitere Gesundheitseinrichtungen in Sambia auszustatten. 

So wird vorgegangen

Die Projektpartner werden gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium Kriterien entwickeln, anhand derer das Gesundheitsamt gemeinsam mit On Call Afrika drei Pilotgemeinden aussucht, in denen das Projekt starten soll. Vorrang haben Einrichtungen, die keinen Zugang zu Strom haben, deren Grundstücke und Immobilien im Besitz des Gesundheitsministeriums sind und bei denen ein hoher Bedarf besteht. Zunächst sollen Anlagen auf den Dächern der Gesundheitseinrichtungen installiert werden. Im nächsten Schritt wird dann ein solarbetriebenes Chlorproduktionssystem installiert, mit dem für die Gesundheitseinrichtungen auf Distriktebene mit wenig Aufwand und kostengünstig 120 Liter Chlor pro Tag produziert werden kann.

Region
Kazungula Distrikt
Fokus
Elektrifizierung sozialer Infrastruktur
Zielgruppe
Ländliche Bevölkerung
Laufzeit
03/2022 – 06/2023