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Alles auf eine Karte: Solarprojekte und -expertise sichtbar machen

Die Herausforderung

Nach wie vor basiert die Energieversorgung im ländlichen Uganda auf Holzkohle, Feuerholz und Kerosin. Nur sieben Prozent der ländlichen Gebiete sind elektrifiziert. Eine gute Alternative wären solare Energielösungen, denn die Sonneneinstrahlung in Uganda liegt doppelt so hoch wie in Deutschland. Einige dieser Systeme existieren, zu viele von ihnen sind jedoch nicht funktionsfähig, auch weil es im Norden Ugandas an Expertise und technischen Wartungskräften fehlt. Die Folgen sind, dass viele Bewohnerinnen und Bewohner erneuerbaren Energielösungen nicht trauen, Investoren nur zurückhaltend investieren.

Das Ziel

Um den Mangel an Fachpersonal in der Sub-Region Lango im Norden Ugandas zu reduzieren, setzt das Projekt Promoting Renewable Energy Use in Uganda (ProREU) der Urbis Foundation (UF) und von Action for Child Social and Economic Transformation (ACSET) drei Schwerpunkte. Erstens soll eine interaktive Karte des Projektgebiets erstellt werden, die alle Solaranlagen – funktionierende wie stillliegende – erfasst. Zweitens werden 50 junge Uganderinnen und Ugander mit technischen Vorkenntnissen in einem fünfwöchigen Kurs geschult, an den sich ein Praktikum bei Solarherstellern anschließen soll. Sie werden dann als Solartechniker auf der Karte mit aufgeführt. Drittens will ProREU die Kooperation und den Austausch zwischen Solarunternehmen, Organisationen, Investoren und Wartungskräften intensivieren.

Unsere Partner

Die Urbis Foundation mit Sitz in München verfügt über langjährige Erfahrung mit internationalen Solarprojekten, zum Beispiel in Tansania, Togo und Uganda. Schwerpunkte setzt die Stiftung in den Feldern Dezentralisierung und Wissensvermittlung. UF arbeitet in Uganda seit vielen Jahren mit der gemeinnützigen ugandischen Organisation ACSET zusammen. Diese arbeitet zu den Schwerpunkten Landwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Erneuerbare Energien und sauberes Trinkwasser sowie Gesundheit und soziale Absicherung. ACSET ist in der Sub-Region Lango verankert und kooperiert darüber hinaus mit zahlreichen ugandischen Organisationen. Sie implementiert das Projekt in Uganda.

So wird vorgegangen

ProREU arbeitet für die Ausbildung mit dem Ugandan Technical College (UTC) in Lira zusammen und greift für die Kurse auf ein bereits vorhandenes Curriculum des Nakawa Vocational Training Institute (NVTI) zurück. Schwerpunkt des Ausbildungskurses liegt auf den Themenfeldern Installation und Wartung von solaren Anlagen. Für die Kurse ausgewählt werden 18- bis 30-jährige junge Menschen, wobei Frauen daran einen profunden Anteil ausmachen sollen. Am Ende erhalten die Auszubildenden ein Zertifikat und können anschließend ein Praktikum in einem Solarunternehmen absolvieren. Die ausgebildeten Solar Extension Agents (SEA) bilden im Anschluss gemeinsam mit lokalen Technikerinnen und Technikern sowie Wartungsspezialisten ein Netzwerk. Sie werden auch Teil der interaktiven Karte sein, selbst aber auch in die Datenerhebung eingebunden. Die Karte wird wichtige Stakeholder wie Solarunternehmen, weitere Techniker sowie die im Projektgebiet vorhandenen Solaranlagen abbilden. Damit gibt sie einerseits einen guten Überblick über Geschäftsmöglichkeiten und andererseits Investoren und Eigentümern von Solanlagen die Chance, einfacher auf Solartechniker und -technikerinnen zurückzugreifen.

Region
Sub-Region Lango, Nord-Uganda
Fokus
Ausbildung und Sensibilisierung
Zielgruppe
Junge Menschen mit technischen Vorkenntnissen
Laufzeit
10/2020 – 08/2022