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SteckbriefSDG 7

Windkraftanlagen made in Uganda

Die Herausforderung

Ugandische Kleinbäuerinnen und -bauern spüren den Klimawandel immer stärker. Wasserknappheit und Dürren nehmen zu und erschweren den Anbau von Feldfrüchten, genauso die Viehzucht. Diese Entwicklung gefährdet ihre Ernährungssicherheit. Der Klimawandel verringert zudem die Verfügbarkeit von Biomasse, die eine wichtige, vielfach einzige Energiequelle für die ländliche Bevölkerung darstellt. Alternativen können hier erneuerbare Energien sein, die im ländlichen Raum zur Bewässerung und zur Stromversorgung einen wichtigen Beitrag leisten können.

Das Ziel

Zu diesem Zweck wollen die gemeinnützige ugandische Organisation Wekembe Micro Credit Scheme (WMCS) und der deutsche Internationale Ländliche Entwicklungsdienst (ILD) eine von deutschen Partnern entwickelte Open Source Windkraftanlage aufbauen. Das Besondere: Die Flügel der Anlage sind verstellbar. Je nach Stellung kann die Anlage mit Hilfe einer integrierten Pumpe Wasser in höhere Regionen pumpen oder damit Strom produzieren. Ferner wollen die Partner ausgesuchte ugandische Handwerker*innen und Fachkräfte so ausbilden, dass sie die Anlage nicht nur betreiben und warten können, sondern eine Windkraftanlage mittels regional vorhandenen Materialien selbst produzieren und aufstellen können.

Die Partner

Der WMCS  ist eine gemeinnützige Einrichtung der Erzdiözese Kampala. Sie fördert seit 30 Jahren eine integierte und nachhaltige Entwicklung von Familien, die vorwiegend Landwirtschaft, aber auch Gewerke und Kleinbetriebe betreiben. Der ILD engagiert sich seit 1988 für eine integrierte ländliche Entwicklung in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die Qualifizierung ist ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. Beide Partner kooperieren seit 15 Jahren und haben einige vom BMZ kofinanzierte Projekte durchgeführt.

Bei dieser Partnerschaft arbeiten die Partner ferner mit den gemeinnützigen deutschen Vereinen Belu Ugandahilfe und Green Desert sowie mit Prof. Dr. Horst Crome von der Universität Bremen zusammen, die gemeinsam die Open Source Windkraftanlage zum Pumpen von Wasser und zur Stromproduktion entwickelt haben. Involviert in den  Aufbau der Anlage in der Nähe des Viktoriasees ist auch Dr. Musaazi von der technologischen Fakultät der Makarere-Universität.

Vorgehensweise

Die Durchführung des Projekts durchläfut drei Phasen. Für den Prototyp haben die deutschen Projektpartner die Materialien und notwendigen Werkzeuge für die erste Windkraftanlage zusammengestellt und nach Uganda verschifft. Parallel dazu hat WMCS einen Standort am Viktoriasee identifiziert. Dieser Ort dient der Organisation mehr und mehr als technologisches Innovations- und Ausbildungszentrum. Die Partner haben zudem einen Projektimplementierungsausschuss gegründet, deren Mitglieder sich intensiv digital austauschen.

In Phase II reisen deutsche Experten von Belu Ugandahilfe und Green Desert für bis zu 90 Tage nach Uganda, um die Anlage mit Menschen vor Ort zu errichten. Darüber hinaus haben die Projektpartner eine Arbeitsgruppe aus versierten Handwerker*innen der Region, Ausbilder*innen der an den Standort angrenzenden Berufsschule und ugandischen Universitätsangehörigen gebildet. Aus ihrer Mitte werden Multiplikatoren ausgewählt und in der Open Source-Technologie geschult.

In Phase III sollen, sobald die Windkraftanlage errichtet worden ist, lokale Fachkräfte und Handwerker*innen eine zweite Windkraftanlage aufbauen. Die in Deutschland erstellte Bauanleitung wird zudem auf die ugandischen Verhältnisse angepasst und in lokale Sprachen übersetzt. Damit sollen die lokalen Multiplikatoren in die Lage versetzt werden, künftig eigene Windkraftanlagen zu errichten.

Titel
Open Source Windkraftanlage zum Pumpen von Wasser und zur Stromerzeugung
Schwerpunkt
Produktive Nutzung, Finanzierung
Partner
Internationaler Ländlicher Entwicklungsdienst (ILD) e.V., Wekembe Micro Credit Scheme (WMCS)
Zeitraum
01/01/2022 - 30/09/2023