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ErfolgsgeschichteSDG 7

GBE unterstützt Erweiterung von Solarpark in West-Nil Region Ugandas

Wie klimaneutrale Zukunft für Radiosender geht, macht Radio Pacis im Nordwesten Ugandas vor: Sein Solarpark versorgt nicht nur den eigenen Radiobetrieb mit klimaneutraler Energie – auch das regionale Krankenhaus und viele lokale Unternehmen in der von akutem Strommangel geprägten Region profitieren von der sauber erzeugten Energie des lokalen Radiosenders. Jetzt steigert Radio Pacis seine Stromkapazität mithilfe des Kleinprojektefonds der Grünen Bürgerenergie noch einmal deutlich, und hilft damit auch das regionale Stromnetz zu stabilisieren und Stromausfälle zu reduzieren.

Radio Pacis betreibt seine Radiostation in der Provinzstadt Arua, in der West Nil-Region Nordwestugandas, keine 20 Kilometer von der Grenze zum Kongo entfernt. Bis hierhin reicht das nationale Stromnetz Ugandas bislang nicht. Als auch der regionale Stromversorger, die West Nile Rural Electrification Company (WENRECo), 2007 und 2008 monatelang keinen Netzstrom liefern konnte, mussten die Radiomacher*innen auf Dieselaggregate umstellen, um weiter senden zu können.

Die Dieselaggregate belasteten nicht nur die Luftqualität in Arua. Der Dieselkraftstoff ließ auch die Energiekosten in die Höhe schnellen und brachten den Radiosender damit fast um seine Existenz. 87.000 Euro Stromkosten türmten sich allein 2008 auf. Die Geschäftsführung musste eine zukunftsfähige Lösung finden, auch die Schließung des beliebten Senders stand im Raum.

Die Geschäftsführung von Radio Pacis entschloss sich mutig, selbst Strom zu produzieren – und zwar mit der nachhaltigsten Lösung, einer eigenen Photovoltaikanlage. Schon 2008 installierte Radio Pacis den ersten PV-Solarpark mit eigener Stromspeicherung. Da die 230-kWp-Photovoltaik-Anlage mehr Strom produzierte, als der Radiosender brauchte, speiste Radio Pacis den überschüssigen Strom in das Netz der WENRECo ein. So erhielten weitere Unternehmen der Region Energie für ihren Wirtschaftsbetrieb, und Radio Pacis trug dazu bei, das regionale Netz zu stabilisieren und Stromausfälle zu reduzieren. 2014 erhöhte der Radiosender die Kapazität sogar auf 300 kWp.

Nun hat das Unternehmen mit Unterstützung der Grünen Bürgerenergie die Leistung seines Solarparks noch einmal deutlich gesteigert, auf über ein halbes Megawatt. Mit dieser hohen Kapazitätssteigerung trägt Radio Pacis dazu bei, die Stromversorgung in Arua und der gesamten West Nil-Region, in der über 4 Million Ugander*innen leben, noch besser zu stabilisieren, Stromausfälle und den Einsatz fossiler Energiequellen wie Dieselgeneratoren zu reduzieren, und damit das Klima und die Umwelt der Region schonen. Die nötige Finanzierung von 200.000 Euro hat Radio Pacis erfolgreich beim Kleinprojektefonds der Grünen Bürgerenergie beantragt.

Da alle Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, und Unternehmen in der Region auf den Strom des Versorgers WENRECo angewiesen sind, profitieren sie nun von dem zusätzlichen Strom, den der Solarpark in das Netz einspeist. Der produktive Nutzen von Elektrizität für die lokale Wirtschaft dürfte einen kräftigen Sprung machen und mehr Wertschöpfung in die Region holen. Auch die Gesundheitsversorgung der Bürger*innen dürfte sich verbessern.

Um die Menschen der Region von sauberer, klimaschonender und nachhaltiger Energie wie Solarenergie zu überzeugen, gibt es kaum einen besseren Informationskanal als das lokale Radio. Über seine beiden Frequenzen nutzt Radio Pacis seine Reichweite um Hörer*innen über die neuen Möglichkeiten zu informieren, natürlich in den 5 lokalen Sprachen der Region. Auch auf Arabisch wird gesendet, um die Flüchtlingsgemeinden in der Grenzregion zum Südsudan zu erreichen.

Mit Programmen wie „Go Green“ klärt der Sender die lokalen Gemeinden über Umweltschutz, Recycling, Aufforstung der Wälder, Erhalt von Feuchtbiotopen, und natürlich Erneuerbare Energie auf.  Für sein Engagement in Sachen Energie hat Eurosolar Radio Pacis 2014 bereits den Europäischen Solarpreis verliehen, und auch journalistisch hat Radio Pacis bereits diverse Preise eingeheimst, in Anerkennung für sein Engagement zu sozialen und gesellschaftlichen Themen.