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Solarstrom beleuchtet ein Dorf und ermöglicht produktive Nutzung

Die Herausforderung

Die rund 3.400 Bewohner*innen von Amouloko – das Dorf liegt rund 50 Kilometer nordöstlich von Cotonou – leben fast ausschließlich von der Landwirtschaft und bauen unter anderem Mais, Maniok und Palmöl an. Keiner der Bewohner*innen in dem Dorf hat Zugang zu Elektrizität. Ihre Häuser beleuchten sie mit Kerzen und Laternen, die Frauen kochen mit Feuerholz. Weder gibt es in der Schule Licht, noch können die Dorfbewohner wichtige Impfstoffe oder landwirtschaftliche Produkte kühlen. Die nächste Stromleitung passiert das Dorf sechs Kilometer entfernt, die Dorfbewohner*innen können die Anschlusskosten jedoch nicht tragen.

Das Ziel

Angesichts der diversen Herausforderungen hat die Dorfgemeinschaft die beninische Nichtregierungsorganisation LU.I.S.E. – die Buchstaben stehen für Licht, Informationen, Gesundheit, Bildung – kontaktiert. Diese plant, die Energiearmut von knapp 1.800 Dorfbewohner*innen mit Hilfe von Solarenergie zu lindern. Durch die Elektrifizierung eines Gemeinschaftsgebäudes, des lokalen Marktplatzen sowie des Schulgebäudes soll unter anderem der Zugang zu Bildung vor Ort erleichtert werden. Darüber hinaus soll der Strom für produktive Nutzungsmaßnahmen wie den Betrieb von Wasserpumpen oder zur Kühlung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte genutzt werden. Letzteres soll den Bewohner*innen höhere Einnahmen ermöglichen und die in Amouloko verbreitete Armut reduzieren.

Unser Partner

Die Nichtregierungsorganisation LU.I.S.E wurde 2011 gegründet und verfolgt das Ziel, mit Hilfe dezentraler Energielösungen ländliche Regionen zu elektrifizieren und den Betrieb der Anlagen dauerhaft sicherzustellen. Seit ihrer Gründung hat die NGO diverse Projekte in diesem Bereich für unterschiedliche internationale Organisationen durchgeführt.

So wird vorgegangen

LU.I.S.E verfolgt einen partizipativen Ansatz und hat in der ersten Phase die Maßnahmen mit der Bevölkerung, mit Frauengruppen und Behörden in Gesprächskreisen und runden Tischen diskutiert und die einzelnen Schritte beschlossen. In Phase 2 wird im Dorf ein Grundstück für das Projekt zur Verfügung gestellt, auf der ein Gebäude für die Solaranlage entstehen soll. In diesem sollen auch gemeinschaftliche Geräte – die Dorfbewohner erwägen die Anschaffung einer Getreidemühle und einer Palmölpresse – gelagert, in einem Kühlschrank Impfstoffe aufbewahrt und ein kleiner Verkaufsraum eingerichtet werden, in dem Bewohner*innen zum Beispiel ihre Mobiltelefone laden können.  Auf dem Gebäude errichtet ein externer Dienstleister die Solaranlage, legt die Lichtleitungen in der Schule und zum Marktplatz, ein weiterer installiert eine solarbetriebene Wasserpumpe. LU.I.S.E schult ausgesuchte Bewohner*innen in der Wartung der unterschiedlichen Anlagen und unterstützt die Bewohner*innen dabei, einkommensschaffende Aktivitäten aufzunehmen. In der Phase 3 führt die Dorfgemeinschaft mit Unterstützung der NGO kollektive Verwaltungsstrukturen ein. Diese sehen vor, dass alle Bewohner*innen eine Art Lizenzgebühren bezahlen, so dass die solarbetriebenen Anlagen professionell betrieben, gewartet und instandgehalten werden können. In Phase 4 wertet die NGO zusammen mit den Bewohner*innen die Erfahrungen aus und übergibt die Selbstverwaltung nach vier Jahren an die Dorfgemeinschaft.

Region
Akpro-Misseréte Kommune
Fokus
Produktive Nutzung und soziale Infrastruktur
Zielgruppe
Lokale Bevölkerung
Laufzeit
06/2021 – 05/2023