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Solare Wasserpumpen sichern Ernten und Existenzen

Die Herausforderung

Die meisten Menschen südlich des Kilimandscharos leben von der Landwirtschaft. Geringe Niederschlagsmengen kennzeichnen diese Region und mit dem Klimawandel sind die Mengen weiter zurückgegangen. Flüsse, die einst der Bewässerung dienten, führen zeitweise wenig oder gar kein Wasser mehr. Dieser Wandel gefährdet die Existenz von vielen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in den Dörfern Mkombozi, Ngosero und Kilima Mbogo im Hai-Distrikt.  

Das Ziel

Das solare Bewässerungsprojekt des Climate Action Network Tansania (CAN-TZ) möchte dem entgegenwirken. Die Nichtregierungsorganisation will in den drei Dörfern südlich des Kilimandscharos mindestens sechs solarbetriebene Pumpen errichten und die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit weiteren Maßnahmen unterstützen. Die geographischen Bedingungen sind gut, weil der vulkanische Untergrund reichhaltige Wasserressourcen verspricht.  

Mit den sechs Solarpumpen können rund 6.000 Kleinbäuerinnen und -bauern – 50 Prozent davon müssen Frauen und Jugendliche sein – rund 970 Hektar ganzjährig bewässern. Dadurch steigen ihre Erträge um mindestens 50 Prozent und damit auch ihre Einkommen, prognostiziert CAN-TZ. Das macht sie resilienter gegenüber Trockenheit und Klimawandel.  

Unsere Partner

Die Netzwerk-Organisation CAN-TZ gehört zu den wenigen in Tansania, die über praktische Expertise in den Bereichen erneuerbare Energien und Klimaanpassung in lokalen Gemeinden verfügen. CAN-TZ hat am Nationalen Klimaanpassungsplan der Regierung mitgearbeitet und ein Szenario mitentwickelt, wie Tansania seinen Strombedarf zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien abdecken kann. Außerdem arbeitet das Projekt mit dem Pangani Basin Water Board, dem Hai-Bezirksrat und den Dorfverwaltungen zusammen.  

So wird vorgegangen

Zusammen mit dem Pangani Basin Water Board haben die Mitarbeitenden von CAN-TZ in Frage kommende Dörfer für das Projekt identifiziert, die Bewohnerinnen und Bewohner auf Dorfversammlungen informiert und zusammen mit ihnen Maßnahmen diskutiert. Ein gemeinsamer Lenkungsausschuss überwacht die Arbeiten. In ihm sitzen neben Bäuerinnen und Mitgliedern der Wassergruppen auch Mitarbeitende von CAN-TZ und des Bezirksrats.  

Mit der Installation der solarbetriebenen Pumpen schafft das Projekt die Grundlagen für weitere Aktivitäten. Dazu gehört zum Beispiel der Bau oder die Renovierung von Bewässerungskanälen sowie der Bau zweier Regenrückhaltebecken. Ferner unterstützt CAN-TZ die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern dabei, ihre Anbaumethoden auf ganzjährige Bewässerung umzustellen.  

Eine wichtige Rolle für das Projekt spielt die Koordination mit Landwirtschafts- und Wassernutzungsgruppen, denn das Grundwasser soll nachhaltig verwendet werden. So wird auch eine Gebühr für die Wassernutzung erhoben, um daraus zum Beispiel die Wartung und Ersatzteile zu finanzieren. Aus dem Kreis der Gruppen werden außerdem Teilnehmende für solartechnische und betriebswirtschaftliche Trainings identifiziert. Am Ende will das Projekt den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auch den Zugang zu Krediten und Märkten über einen lokalen Finanzierungsmechanismus erleichtern.

Region
Hai-Distrikt
Fokus
Produktive Nutzung solarer Energie
Zielgruppe
Kleinbäuerinnen und -bauern
Laufzeit
02/2021 – 04/2023