Mit Solarstrom erhöhen Frauen ihre landwirtschaftlichen Erträge
Die Herausforderung
Nach wie vor haben in Benin nur 30 Prozent1 der Menschen Zugang zu Elektrizität. Dabei verfügt das Land über große Potenziale für erneuerbare Energie aus Wasser, Wind und Sonne. Gerade Bewohnerinnen und Bewohner ländlicher Räume haben meist keinen Zugang zu zuverlässiger, moderner Energieversorgung. Das gilt auch für an den Rändern von Städten gelegenen Dörfern wie Thian Worou N´Gourou, nahe der Stadt Parakou, und Tantaga, Nahe der Gemeidne Toucountouna. Die mehr als 1.000 Haushalte in beiden Dörfern haben weder Zugang zu Strom noch zu ausreichend Wasser. Beim Kochen und Heizen sind sie auf Biomasse angewiesen. Elektrizität fehlt den vor allem in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen auch, um ihre Produkte effizienter verarbeiten und vermarkten zu können.
Das Ziel
Das will die Nichtregierungsorganisation LU.I.S.E. – die Buchstaben stehen für Licht, Informationen, Gesundheit, Bildung – ändern. Nachdem die NGO die erste Phase ihres durch den GBE Kleinprojektefonds unterstützten Projekts im Dorf Amouloko abgeschlossen hat, soll ein Teil der Aktivitäten nun in der zweiten Phase in den beiden Dörfer Thian Worou und Tantaga repliziert werden. LU.I.S.E will sie mit Solarenergie versorgen, in beiden einen Brunnen bohren und jeweils ein Gemeinschaftsgebäude errichten. In diesem sollen Kleinbäuerinnen und -bauern ihre Produkte mit Hilfe elektrisch betriebener Maschinen verarbeiten und anschließend lagern können.
Unser Partner
Die Nichtregierungsorganisation LU.I.S.E gründete sich 2011 und verfolgt das Ziel, mit Hilfe dezentraler Energielösungen ländliche Regionen zu elektrifizieren und eine nachhaltige Wertschöpfung sicherzustellen. Seit ihrer Gründung hat die NGO diverse Projekte für unterschiedliche internationale Organisationen umgesetzt.
So wird vorgegangen
Wie in Amouloko verfolgt die NGO auch in Thian Worou und Tantaga einen partizipativen Ansatz. In beiden Dörfern haben sich zahlreiche Bäuerinnen in Frauengruppen organisiert. Im ersten Schritt wird die NGO die Details der Maßnahmen mit den zuständigen Behörden und den Frauengruppen besprechen. Im zweiten Schritt werden beide Kommunen ein Grundstück für das Projekt zur Verfügung stellen. Darauf errichten die Bewohner*innen ein Gebäude, in dem sie gemeinschaftliche Geräte, zum Beispiel eine Getreidemühle und/oder einen Kühlschrank anschließen können. Die Kleinbäuerinnen und -bauern entscheiden, welche Geräte sie anschaffen wollen. Auf den Gebäuden errichten externe Dienstleister die Solaranlage. Darüber hinaus bohrt LU.I.S.E einen Brunnen, der mit einer Solarpumpe betrieben werden und die Bevölkerung zuverlässig mit Wasser versorgen soll. LU.I.S.E schult ausgesuchte Bewohner*innen in der Wartung der unterschiedlichen Anlagen.
Im dritten Schritt führt die Dorfgemeinschaft mit Unterstützung der NGO kollektive Verwaltungsstrukturen ein. Diese sehen vor, dass die Bewohner*innen eine Art Nutzungsgebühr für die durch den Solarstrom bereitgestellten Leistungen zahlen, sodass die Anlagen professionell instandgehalten werden können.
Zentral- und Nordbenin
Produktive Nutzung
Landwirt*innen
06/2021 – 05/2023