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Mit Solarenergie San-Gemeinschaften elektrifizieren    

Die Herausforderung

Namibia hat große Fortschritte bei der Elektrifizierung gemacht. Inzwischen verbinden Überlandleitungen viele Regionen. Allerdings haben noch immer 47 Prozent1 der Menschen keinen Zugang zu Elektrizität, vor allem in den ländlichen, dünn besiedelten Gebieten.  

Das gilt insbesondere für ethnische Minderheiten wie die indigenen San-Gemeinschaften, die zu den am stärksten marginalisierten Gruppen im Land zählen. Sie sind auf Kerzen und Batterien angewiesen und auf Feuerholz, das in der Omaheke-Region knapper wird. Weil die Region sehr entlegen ist und die San einen teils nomadischen Lebensstil pflegen, ist es unwahrscheinlich, dass die Gemeinden absehbar ans Stromnetz angeschlossen werden. Solarenergie könnte die Lücke schließen, zumal die Sonneneinstrahlung in weiten Teilen des Landes exzellent ist.  

 

Das Ziel

Aus diesem Grund will die Desert Research Foundation von Namibia (DRFN) den Energiezugang der San-Gemeinschaft in den insgesamt fünf Dörfern der Gemeinden Donkerbos und Sonnenblom verbessern, die rund 260 Kilometer von der Regionalhauptstadt Gobabis liegt. Zu diesem Zweck will die DRFN 90 Haushalte, die örtliche Grippe und die mobile Klinik mit Solar Home-Systemen ausstatten. Zehn San-Frauen sollen langfristig die Wartung der Systeme übernehmen und zwei Bewässerungsgärten die Gemeinden das gesamte Jahr über mit Obst und Gemüse versorgen.  

Unser Partner

Die Desert Research Foundation ist eine namibische Nichtregierungsorganisation, die sich für eine nachhaltige Entwicklung insbesondere auch von marginalisierten Bevölkerungsgruppen engagiert. Dabei setzt die DRFN auf bessere Ausbildung und die Nutzung erneuerbarer Energien, z.B. zur Verbreitung einer integrierten Wasserbewirtschaftung. Seit 2007 arbeitet die DRFN als Partner des Ministeriums für Landwirtschaft, Forst und Landreform mit der Gemeinde Donkerbos zusammen.

So wird vorgegangen

Für ihre Ziele will die Stiftung in 90 Haushalte und damit den Großteil der in Donkerbos und Sonnenblom lebenden Bevölkerung mit kleinen, unabhängigen Solar Home Systemen ausstatten. Diese bestehen aus einem Solarpanel, das auf dem Boden installiert wird, einem Wechselrichter und einer Batterie. Jede Anlage verfügt über zwei Steckdosen und drei Energiesparlampen, mit denen die Haushalte ihren grundsätzlichen Strombedarf für Licht, Mobiltelefone und weitere kleinere Anwendungen decken können.  

Darüber hinaus plant DRFN, die örtliche Grippe und die mobile Klinik zu elektrifizieren und letztere mit einem Kühlschrank auszustatten. Ferner wird die Stiftung 25 solare Straßenlaternen in den fünf Dorfteilen aufstellen, um die Gefahr durch Angriffe wilder Tiere oder von Schlangenbissen zu minimieren.  

Damit die Anlagen regelmäßig gewartet werden, sollen im Rahmen des Projekts zehn Frauen der Gemeinde in deren Installation und Wartung geschult werden. Dazu sind ein Grundkurs sowie ein Auffrischungskurs geplant. Das soll die Abhängigkeit von externen Wartungsunternehmen minimieren, den Frauen aber auch ein kleines Einkommen ermöglichen. DRFN unterstützt die Frauen bei der Gründung einer Frauenkooperative und schult deren Management.  

Ausgehend vom entsprechenden Wunsch der Gemeinschaften, möchte DRFN zum Abschluss des Projekts gemeinsam mit den Bewohner*innen zwei bereits vorhandene Bohrlöcher – eines liegt in Donkerbos, das andere in der Nachbardorf Pietsepos – mit Solarenergie wiederbeleben und daneben je einen Bewässerungsgarten anlegen. Die Bewässerung ermöglicht den ganzjähren Anbau von Gemüse und Obst, unabhängig von Trockenperioden. Rund 40 Gemeindemitglieder sollen in der Anbaumethode geschult werden und anschließend den Garten gemeinschaftlich betreiben. 

Region
Omaheke Region
Fokus
Elektrifizierung & soziale Infrastruktur
Zielgruppe
San-Gemeinde
Laufzeit
07/2022 – 09/2023