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ErfolgsgeschichteSDG 3

Wie Solarenergie die Gesundheitsfürsorge verbessert

In der Nähe des Volta-Stausees in Ghana liegen Hunderte nicht elektrifizierte Gemeinden. Ohne Stromversorgung sind die dort angesiedelten Gesundheitszentren meist verwaist. Die Grüne Bürgerenergie Ghana hat nun zehn solare Stromanlagen und Kühlschränke für Impfstoffe in diesen ländlichen Versorgungseinrichtungen installiert. Bis Ende März 2022 will GBE weitere 21 Gesundheitszentren versorgen.

„Bevor die Solaranlage installiert wurde, haben wir im Dunkeln entbunden. Es gab Fälle, in denen wir Notgeburten wegen des fehlenden Lichts an andere Einrichtungen weiterleiten mussten“, sagte Michael Dzahene, Hebamme bei der Einweihung der Solaranlage in seinem Gesundheitszentrum in Kwasi Addae, „und damit unausweichlich die Gesundheit von Mutter und Kind gefährdeten.“ Das ist nun Geschichte. Seit er und die Mitarbeiter*innen auf eine eigene solare Elektrizitätsversorgung zurückgreifen können, sind die Zahlen von Entbindungen in Kwasi Addae von 15 auf 35 gestiegen.

Wie sehr das Gesundheitszentrum in Kwasi Addae von der eigenen Stromversorgung profitieren, erzählte Michael Dzahene in einer Veranstaltung vor Ort, in der Vertreter*innen des ghanaischen Gesundheitsdienstes, der örtlichen Behörden sowie von politische Partnern der GIZ nach Kwasi Addae gekommen, um sich aus erster Handzu informieren.

Mit dem Strom des installierten Solarsystems werden Räume beleuchtet, Impfstoffe gekühlt, medizinische Geräte wie zum Beispiel Ultraschallgeräte betrieben, aber auch Ventilatoren und Fernsehgeräte in Gang gehalten. Ferner laden die Patientinnen und das Personal ihre Mobiltelefone auf, was die Notkommunikation deutlich verbessert.

“Ich kann mit Stolz berichten, dass wir jetzt in der Lage sind, Impfstoffe für unsere Routineimpfungen und Covid-19-Impfungen zu lagern sowie Eispackungen vorzuhalten, mit denen wir Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen bei Verletzungen lindern können“, sagte der Distriktgesundheitsdirektor Mr Richard Essien.

Der ghanaische Gesundheitsdienst will mit den Impfstoffkühlschränken die Lücke in der Kühlkette bei der Lieferung von Impfstoffen schließen. Während des Besuchs gab es eine Vorführung der Kinderhilfsdienste, bei der einige Kinder geimpft wurden. Es ist vorgesehen, dass die ersten Covid-19-Impfstoffe bald in Kwasi Addae eintreffen werden, da die Verteilung an die Bezirke bereits begonnen hat.

Das Beispiel aus Kwasi Addae zeigt, wie sehr wir die medizinische Grundversorgung unserer ländlichen Gesundheitszentren verbessern können mit Hilfe einer stabilen Energieversorgung“, sagte Dr. Rose Mensah-Kutin vom Vorsitzende von ABANTU, einem Verein, der sich seit 20 Jahren für Frauenrechte in ländlichen Gebieten Ghanas einsetzt. Sie dankte der deutschen Regierung für ihre Unterstützung und betonte im Gespräch mit den Vertreter*innen der Gemeinde, wie wichtig es sei, die solare Stromanlage zu warten, um deren langfristigen Nutzen zu gewährleisten.

Ungewöhnlicher Zusatznutzen

Licht verbessert aber auch die Sicherheit der Mitarbeiter*innen. Denn, so berichteten es Mitarbeiter*innen der Gesundheitszentren, diese können nun auch bei Nacht arbeiten, ohne dabei Angst vor Schlangen- oder Skorpionbissen haben zu müssen. Inzwischen nutzen auch die Anwohner*innen das beleuchtete Gesundheitszentrum. „Meine Kinder spielen im Licht des Gebäudes oder machen ihre Schularbeiten“, sagte Kate Korang, Mutter von fünf Kindern.