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Berlin und Windhoek: erneuerbare Energie für Krankenhäuser und Schulen

Windhoek und Berlin verbindet seit über 20 Jahren eine Städtepartnerschaft. Diese wird im Rahmen der Grünen Bürgerenergie um das Thema Erneuerbare Energien erweitert: Die Berliner Energieagentur und das Electricity Department of the City of Windhoek wollen das große Potenzial erneuerbarer Energien in Namibias Hauptstadt entwickeln. Hier liegt ein besonderer Fokus auf Windhoeks stadtfernen Siedlungsgebieten mit fehlendem Zugang zu elementaren Infrastrukturen.

Einen Großteil seines Stroms kauft Windhoek in südafrikanischen Kohlekraftwerken zu hohen Preisen ein. Auch deswegen hat die Stadtregierung sich entschlossen, in den kommenden fünf Jahren eigene Solarenergieanlagen mit einer Kapazität von 124 Megawatt aufzubauen und gleichzeitig mit Energieeffizienz den Stromverbrauch zu senken. Das Potenzial ist groß: Windhoek zählt zu den Städten mit der höchsten Sonneneinstrahlung weltweit und könnte mit Geothermie und Wind zusätzlich Strom erzeugen.

Mitte Februar haben sich auf Einladung der Grünen Bürgerenergie Vertreter*innen der Berliner Energieagentur (BEA), des Electricity Department of the City of Windhoek (EDCW) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Windhoek getroffen, um Lösungen zu besprechen und die strategische Partnerschaft mit Leben zu füllen.

Zunächst stellten EDCW und BEA die jeweiligen Energiewendepläne ihrer Städte vor und besprachen im Anschluss die möglichen Bereiche der Zusammenarbeit. Ein zentrales Feld soll auch ein Energieatlas für Windhoek sein, der den Energiebedarf in den Stadtteilen, potenzielle Energiequellen wie Geothermie und Photovoltaik auf Dächern sowie die potenziellen Orte für die Netzeinspeisung beinhaltet.

In der vereinbarten Partnerschaft soll es vor allem darum gehen, Knowhow vor Ort aufzubauen und ein Pilotprojekt in der kommunalen Infrastruktur auf den Weg zu bringen, mit dem Windhoek auch die Nachfrageseite besser steuern kann. Mögliche Technologien wären hier PV-Solaranlagen mit Batterien, solare Kühlung und Geothermie. Als Standorte für die Technologien identifizierten die Energie-Expert*innen u.a. Schulen, Schwimmbäder und Krankenhäuser.

Auch bei der E-Mobilität, der Anlagenplanung und Finanzierung von erneuerbarer Energie, bei Nutzerverträgen und Konzepten zur Netzstabilität können sich beide Städte perspektivisch eine Zusammenarbeit gut vorstellen. Außerdem überlegen sie, zu einem späteren Zeitpunkt Verfahren für Machbarkeitsstudien über das geothermische Potenzial und die Windressourcen von Windhoek ausarbeiten.

EDCW und BEA treffen sich bald wieder in Windhoek, um die Projektideen weiterzuentwickeln.

Windhoek