Lehrpläne stärken Wissen über ländliche Energieversorgung
Die Herausforderung
Obwohl Länder wie Ghana, Kenia und Ruanda auf dem besten Wege sind, ihrer gesamte Bevölkerung einen Zugang zu Energie zu verschaffen, haben andererseits 600 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner südlich des Sahels laut der Internationalen Energieagentur (IEA) keinen Zugang zu Energie. Betroffen sind vor allem Menschen, die in ländlichen Regionen leben. Dafür gibt es viele Gründe. Einer ist, dass in der Regel in Städten angesiedelte Akteure die komplexen Bedingungen für die ländliche Energieversorgung nur unzureichend verstehen. Das gilt auch für Studierende und damit die angehenden Ingenieur*innen und potenziellen Führungskräfte von morgen.
Die Ziele
Um das Wissen über die ländliche Energieversorgung und ihre Herausforderungen zu schärfen, wollen die Partner – die ghanaische University of Energy and Natural Resources (UENR) und die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOL) – die entsprechende Didaktik verbessern. Das soll durch den Austausch von Ideen und Kenntnissen geschehen mit dem Ziel, praxisorientierte Lernansätze des Partners zu adaptieren.
Die Partner
Das Regional Centre for Energy and Environmental Sustainability (RCEES) der UENR ist ein renommiertes Exzellenzzentrum in den Bereichen Energie und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Verantwortlichen für das gemeinsame Projekt – Direktor Prof. Eric Ofosu Antwi und der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Benjamin Batinge – sind ausgewiesene Experten in den Themenbereichen Energiezugang, Wassermanagement und Entwicklungszusammenarbeit.
Die UOL forscht und lehrt zu den theoretischen Grundlagen der erneuerbaren Energien. Der für das Projekt verantwortliche Dr. Hans Holtorf verfügt über große Expertise in den Themenfeldern Photovoltaik und netzferne Versorgung. Die Forschungsassistentin Gloria Boateng-Esinam kennt den ghanischen Energiesektor und die Herausforderungen der ländlichen Energieversorgung sehr genau. Zudem hat sie sowohl an der UENR als auch der UOL studiert und dient so als Bindeglied zwischen den Partnern.
Vorgehensweise
Um ihre Ziele zu erreichen, haben die Partner die Ausgangslagen beider Länder erfasst und den Konzeptansatz festgelegt. In einem Auftaktworkshop haben sie Teilaktivitäten festgelegt. Diese sehen eine gegenseitige Beratung und Entwicklung ihrer postgradualen Studiengänge und eine gemeinsame Lehre in den wichtigen Technologiebereichen vor.
Ihr didaktisches Konzept wollen die Partner durch eine Literaturrecherche absichern. Mittels Fallstudien in den jeweiligen Masterprogrammen der beiden Institutionen sollen die didaktischen Ziele erarbeitet werden. Dieser Ansatz erlaubt, dass die Studierenden unter Anleitung der jeweiligen Dozent*innen ihre Kompetenzen durch selbstständiges Forschen entwickeln können. Diese Fallstudien sind so angelegt, dass Studierende in Ghana und Deutschland in gemischten Gruppen arbeiten und forschen.
Mit diesem Ansatz wollen die Institute ihre Ausbildung und Lehrtätigkeit verbessern, ihre Studierenden für die Herausforderungen der ländlichen Energieversorgung sensibilisieren und ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit stärken.
Didaktik stärkt die Kompetenzen Studierender für die ländliche Energieversorgung
Kompetenzen
Ghanaische University of Energy and Natural Resources (UENR) - Carl von Ossietzky University Oldenburg (UOL)
01/10/2022 - 28/02/2023