GBE startet Beratungsinitiative für Unternehmer*innen in Uganda
Die Stromversorgung in Uganda ist teuer und unzuverlässig. Erneuerbare Energien können hier eine gute Alternative sein. Das aber wissen noch zu wenige Unternehmer*innen. Deshalb bietet GBE Uganda 50 ausgewählten Unternehmen und Genossenschaften eine individuelle, kostenlose Beratung an. Am Ende erhalten die beratenen Institutionen Planungsunterlagen, mit denen sie durchstarten können.
2015 hat das Weltwirtschaftsforum Uganda als das Land mit den meisten Unternehmer*innen der Welt eingestuft. In dem afrikanischen Land betreiben mehr als 28 Prozent der Menschen ein Unternehmen. Das ist zwar kein Indikator für Prosperität und Wohlstand. Gleichwohl verantworten Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU) mehr als 80 Prozent der gesamten Produktion des Landes. Sie engagieren sich in vielen Industriezweigen, verarbeiten Rohstoffe, stellen Waren her und tragen zur landwirtschaftlichen Wertschöpfung bei.
Allerdings sehen sich Unternehmen in Uganda einer Reihe von Herausforderungen gegenüber, allen voran die instabile Energieversorgung und die hohen Kosten für Strom, thermische Energie, und Kühlung die für Produktionsprozesse benötigt werden. In einigen Regionen fällt der Strom fünf Stunden und mehr aus, weshalb viele Unternehmen mehr als die Hälfte ihrer Energie mit Notstrom-Dieselgeneratoren produzieren müssen.
„Um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und ihre Nachhaltigkeit zu stärken, sind dezentrale Lösungen mit Hilfe erneuerbarer Energien eine gute Alternative und sollten gefördert werden“, sagt Jackie Nandawula, Beraterin für Energieinvestitionen der Grünen Bürgerenergie (GBE) in Uganda. Noch wissen viele Unternehmer*innen aber nur wenig über die zahlreichen Möglichkeiten, die ihnen erneuerbare Energien und die damit verbundenen technischen Lösungen eröffnen. Deshalb fehlt es auch bislang an einer breiten Akzeptanz dieser zukunftsorientierten Technologien, seien es zum Beispiel netzgebundene und netzunabhängige Solarenergiesysteme, Kraftwerke für den Eigenbedarf, Solar-Diesel-Hybridsysteme oder die Integration von Batterie-Back-ups. Das will die GBE Uganda nun ändern.
Rundum-Beratung für ausgewählte Unternehmen
„Wir bieten ausgewählten Unternehmen die einmalige Chance, sich von GBE Uganda in allen technischen und finanziellen Aspekten beraten zu lassen. Darüber können sie ihre Stromkosten reduzieren und ihre Energieversorgung netzunabhängig absichern“, erklärt Jackie Nandawula.
Für die Unternehmen ist dieses Angebot kostenlos. Ein Team aus Expert*innen analysiert vor Ort die aktuelle Stromversorgung des Unternehmens, erstellt Tageslastprofile, kalkuliert Leistungsverzeichnisse für geeignete Solarsystemdesigns und berechnet, in welchem Zeitraum sich die notwendigen Investitionen amortisieren würden. Außerdem beraten die Teams über sinnvolle Energieeffizienzmaßnahmen und zu Stromsystem-Upgrades.
50 Unternehmen können sich bewerben
Insgesamt können 50 Unternehmen von dieser Beratung profitieren. Neben KKMU wendet sich das Angebot auch an Genossenschaften und landwirtschaftliche Betriebe sowie soziale Einrichtungen, die erwägen, in netzgekoppelte und netzunabhängige Solaranlagen zu investieren.
Jedes beratene Unternehmen erhält nach der Analyse sowohl technische Planungsunterlagen als auch eine wirtschaftliche Analyse, wie sie ihre erneuerbaren Energielösungen umsetzen können. „Bei Bedarf unterstützen wir die Unternehmen auch bei der Projektfinanzierung, indem wir sie mit öffentlichen und privaten Kapitalgebern vernetzen“, sagt die Beraterin für Energieinvestitionen von GBE Uganda.
Zusammenarbeit mit ugandischen Partnern
Damit möglichst viele Unternehmen von diesem Angebot erfahren, kooperiert GBE Uganda mit zahlreichen ugandischen Partnern, unter anderem der Uganda Manufacturer Association (UMA). Diese vertritt rund tausend Mitglieder aus dem industriellen und kommerziellen Sektor.
Durch diese breit angelegte Kooperation vor Ort will GBE Uganda sicherstellen, dass sich möglichst Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen um eine Beratung bewerben, insbesondere auch aus ländlichen Regionen. Das können metall- und holzverarbeitenden Betriebe sein, Unternehmen der Textilbranche, dem Dienstleistungssektor und natürlich der Landwirtschaft.
„Mit unserem Angebot wollen wir dazu beitragen, möglichst viele Referenzprojekte in unterschiedlichen Branchen zu erhalten, an dem sich andere ein Beispiel nehmen können. Damit hoffen wir, dass sich die Nachfrage nach solchen Lösungen erhöht.“, sagt Jackie Nandawula.