Boda-Boda-Taxis: Die ersten Ladestationen außerhalb Kampalas für solarbetriebene Elektromotorräder kommen
Stinken, Knattern, CO2-Ausstoß, das war gestern – zumindest bei den Elektromotorrädern, die per Solarstrom aus dem von der Grünen Bürgerenergie Uganda geförderten Projekt aufgeladen werden.
Mehr als 150.000 neue Motorräder kommen in Uganda jedes Jahr neu auf die Straße. Die meisten dienen als Boda-Bodas – die landestypischen Motorradtaxis. Die Boda-Boda-Industrie steht vor großen Herausforderungen. Dazu zählen die hohen Wartungskosten, der teure Kraftstoff sowie eine geringe Eigentumsquote unter den Fahrern. Das macht es den Fahrern schwer, ein ausreichendes Einkommen für sich und ihre Familien zu generieren.
Um das hohe Potenzial für E-Mobilität auch im peri-urbanen und ländlichen Raum Afrikas zu testen und zu veranschaulichen, hat die Grüne Bürgerenergie Uganda mit dem Elektromotorrad-Betreiber Zembo Motorcycles ein Pilotprojekt in Uganda auf den Weg gebracht. Mit GIZ-Unterstützung wird Zembo zwischen der Hauptstadt Kampala und der nächst größeren Provinzstadt Masaka eine Trasse für E-Mobilität errichten. Durch den Aufbau von drei netzunabhängigen und einer netzgekoppelten Solar-Hybrid-Ladestation werden die Batterien von Elektromotorrädern im Abstand von 30 Kilometern entlang des wichtigen Transportkorridors aufgeladen.
Hauptziel des Projekts ist es, die erste Trasse für solarbetriebene Ladestationen für E-Fahrzeuge außerhalb der Hauptstadt Kampala zu bauen, zu betreiben und damit zu beweisen, dass der wirtschaftliche Betrieb möglich ist.
Mit einer Ladekapazität von 20 mit sauberer Solarenergie betriebenen Motorradbatterien pro Tag und Station wird Zembo in der Lage sein, eine Alternative zu benzinbetriebenen Motorrädern in städtischen und ländlichen Gebieten anzubieten. 18 neue Boda-Boda-Fahrer außerhalb Kampalas sollen durch das “rent to own”-Modell zu Besitzern ihres eigenen Boda-Bodas werden und zusätzliche Nachfrage für die Ladestationen generieren.
Das Projekt wird voraussichtlich zehn neue Arbeitsplätze für Batteriewechsler*innen und Techniker*innen schaffen, die Hälfte der an den neuen Ladestationen Beschäftigten sollen Frauen sein. Der Solarbetrieb spart gut 24.000 Liter Kraftstoff und damit 50 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.
Die Lernerfahrungen dieses Pilotprojekts werden aufgearbeitet und privaten und öffentlichen Akteuren im Sektor zur Verfügung gestellt. Vor allem das ugandische Ministerium für Energie und Mineralentwicklung soll hierdurch in die Lage versetzt werden, gute Rahmenbedingungen für eine schnelle Verbreitung der E-Mobilität in Uganda zu schaffen.